Catharina aus Norwegen

Ich bin mit den Gänsen durch. Es war wieder sehr lecker, aber nee, jetzt erstmal keine Gans mehr. 

Beim letzten Blogeintrag habe ich über das Treffen mit den Schwestern von Mrs Moon Yarn und ihre kuschelige Wolle gesprochen. 

Heute könnte ich eigentlich mal erzählen, wie ich zu Hip Wool gekommen bin. Eigentlich durch Instagram, denn auf der Messe in Köln war sie nicht, die Catharina aus Norwegen. Mir gefiel auf Anhieb, was ich von ihr bei Instagram sah. Sie strickt so typisch skandinavisch. Sehr clean, keine Schleifen :)

Legt mehr Wert auf Farbkombinationen und hohe Qualität der Wolle. Die Schurwolle bezieht sie direkt aus Peru. Ich war im Sommer immer noch dabei, nach Händlern zu suchen und dachte, ich probiere es einfach mal. Schrieb ihr also eine Mail und bekam direkt eine Antwort. Das blieb auch so, sie ist unheimlich schnell im Antworten. Meiner Meinung macht sie das alles nachts. Sie hat zwei kleine Kinder und baut ihren Hipknitshop gleichzeitig auf. Wir haben uns per Mail sofort gut verstanden und abgemacht, dass sie mir ein paar Knäuel zum Probestricken schickt. Dann wurde es echt lustig, denn der Zoll kam ins Spiel. Sie wollte es mir als Geschenk schicken, hatte es aber so nicht vermerkt, das heißt, die Lieferung landete im nächsten Ort beim Zoll. Alles sehr entspannte und gemütliche Leute dort. Aber im Endergebnis knallhart, denn ich musste mit einer Rechnung von Catharina zurückkommen, vorher rückten sie die Wolle nicht raus. Catharina war ruckzuck fertig und ich konnte tatsächlich am selben Tag zurück zum Zoll und endlich meine Wolle bekommen. Habe dort noch den angefangenen Schal bewundern dürfen, den mir der eine ältere Zollbeamte stolz zeigte. Hat er gut gestrickt, hatte aber nach 20 cm keine Lust mehr. Oder zu tun.

Nun betreibt Deutschland mit Norwegen ein Freihandelsabkommen. Das bedeutet, dass ich Zoll auf die Ware zahlen muss. Ab diesem Punkt wurden die Zollbeamten aus Dresden meine besten Freunde. Ich habe bestimmt zwei mal die Woche dort angerufen. Denn es ging um die EORI-Nummer, die ich brauchte, damit der Auslieferer sehen kann, dass ich registriert bin beim Zoll. Hätte ich also vorzeigen müssen, wenn das Paket von Catharina nicht mit DHL gekommen wäre, denn der wollte meine schöne EORI-Nummer gar nicht sehen. Ist mir letztendlich auch egal, ich hatte immerhin alles Erforderliche getan. Was mir aber richtig gut gefallen hat: ich rufe beim Zoll in Dresden an, habe jedes Mal einen anderen Bearbeiter am Apparat und was glaubt ihr, wie sie sich melden? "Müller ( Beispiel, keine Ahnung mehr, wie sie hießen ), guten Tag!" Niemand verrät, dass er beim Zoll arbeitet. Selbstschutz? Ich glaube ja nicht. Jedenfalls sind sie alle dort ausgesprochen nett und hilfsbereit. 

Genau wie Catharina aus Norwegen.